„Der Ostbayerische Jakobsweg von Eschlkam über Bad Kötzting nach Regensburg“ war das Thema des Vortrags, zu dem der Katholische Frauenbund Bad Kötzting am vergangenen Donnerstag eingeladen hatte.
Zahlreiche Mitglieder fanden sich frühzeitig zur Kaffeestunde im Gasthaus Fechter ein. Bei köstlichem Selbstgebackenen und frischem Kaffee tauschten sich die Frauen erst einmal in geselliger Runde aus und besprachen interessante Angelegenheiten des täglichen Lebens.
Am späten Nachmittag konnte die 1. Vorsitzende Lisa Amberger den Referenten Haymo Richter im Gastzimmer begrüßen. Er hatte sich vorgenommen, anhand einer detaillierten Diareihe über den ostbayerischen Jakobsweg zu berichten und den Anwesenden Inspirationen über einen kulturell und landschaftlich großartigen Weg zu bieten.
Die Ostbayerische Jakobsgesellschaft hatte bei der Beschilderung des Weges ausgehend von Prag über Eschlkam nach Regensburg gründliche Arbeit geleistet. Die „Jakobsmuschel“ ist überall gut sichtbar und führt zuverlässig ans Ziel.
Besonderes Augenmerk legte Richter bei seinem Vortrag auf die Kleinode, die in den Kirchen und am Rande des Weges zu sehen sind.
Beginnend in der St. Jakobskirche in Eschlkam, deren wunderschöne Glasfenster er für eine Besichtigung besonders empfahl, führte die Bilderreihe u.a. weiter über den Jakobusbrunnen in Leming nach Neukirchen b. Hl. Blut. Dort sah man die wunderschönen Kreuze am Hauptzugang zur Kirche. Neben der verehrten Marienstatue entdeckte man Innenraum den Heiligen Rochus, den Pestheiligen mit dem Pilgerstab, der den Jakobspilgern auf dem Weg immer wieder begegnet. Über die Diensthütte am Hohenbogen und Grafenwiesen ging es zum Gut Sperlhammer, das Haymo Richter als „Unser Indianergebiet“ bezeichnete. Mit Leidenschaft beschrieb er das früher so reiche Leben am Gut direkt am Regen. In der Kötztinger Pfarrkirche hob er besonders den Taufstein gotischen Ursprungs hervor. Danach führte der Weg den Hügel hinauf zur Wallfahrtskirche Weißenregen. Hier findet sich wieder der Heilige Rochus sowie eine Reliquie des Heiligen Peregrinus, der zuständig ist für Wanderer, besonders für Beinleiden. Peregrinus stamme aus den Pyrenäen, es sei ein Geheimnis, so Richter, wie er nach Weißenregen gekommen sei. Nach ausführlichen Erläuterungen zur Fischerkanzel ging es in Bildern weiter über den Blaibacher See zum Pfahl bei Moosbach, über die Kirche dort zu den Gotteshäusern in Neurandsberg, Rattenberg, Konzell und Denkzell. In Stallwang konnte man Papst Sixtus als Altarbild bestaunen, in Haubenzell Aufnahmen des schönen Wasserschlosses. Über Wiesenfelden und die Walhalla führte der Weg nach Regensburg. Von dort zeigte Richter zahlreiche Sehenswürdigkeiten der berühmten Altstadt. Zum Schluss sah man die Zusammenführung mit dem großen Jakobsweg von Donauwörth her und Bilder von der kirchlichen Weihe des Weges.
Haymo Richter bedankte sich für die Aufmerksamkeit, besonders auch bei seinen Assistentinnen Lisa Amberger und Anni Deml, die die technischen Klippen des Diaprojektors souverän umschifft hatten.
Die Vorsitzende bedankte sich in Erinnerung an Santiago de Compostela mit einem spanischen Wein für den abwechslungsreichen und anschaulichen Vortrag. An die Mitglieder des Frauenbundes gewandt, bat sie um zahlreiche Mithilfe beim Adventskranzbinden ab Montag, 20. November.